Gandulam Ulziinorov, Malerin/ Grafikerin, Mongolian State University of Arts and Culture (MSUAC), Jujigchin Amraa (Ulaanbaatar) tbc, Visual Moon (Ulaanbaatar), Corinna Bethge, Urban Nomads (Berlin), Ursula Werdenberg, Dramaturgin und Autorin (Basel), Corina Schwingruber, Installations/Films (Luzern), Markus Pesch, AbsolventMongolistik,Humboldt-UniversitätzuBerlin,BudbayarIshgen,Vize-DirektorNationalmuseumUlanBator u.v.a.–InKooperationmitderMongolianState University of Arts and Culture, School of Broadcasting and Media, School of Fine Arts, der Humboldt-Universität zu Berlin/ Mongolistik, sowie dem Freizeitpark Ulan Bator. Gefördert durch das Kooperationsbüro der schweizerischen Botschaft Ulan Bator (DEZA/ SDC) und der Mongolisch-Deutschen Brücke (MDB).
Zwischen 1925 und 1930 wurden ca. 30 mongolische Schüler und Auszubilden- de für mehrere Jahre in das Deutschland der Weimarer Republik geschickt, wo sie die Sprache erlernten und intensive kulturelle Eindrücke erhielten. Viele von ihnen waren später Repressalien ausgesetzt, zahlreiche zählten dennoch zur kulturellen und kulturpolitischen Elite der Mongolei, so zum Beispiel der als Nationaldichter geltende Daschdordschiin Natsagd- ordsch oder Donrowyn Namdag, der Begrün- der der modernen mongolischen Theaterwissenschaft. Vor dem Hintergrund der Globalisierung und Internationalisierung der Welt stellt sich heute die Frage nach „nomadischen“, der Ausbildung oder dem Broterwerb dienenden Wanderungspro- zessen verschärft: Entstehen hier neue transkulturelle Identitäten und wie äußern diese sich künstlerisch? Das Projekt geht den transkulturellen Geschichten heutiger „urbaner Nomaden“ nach.
Im September 2013 entsteht in Ulan Bator ein Interview-Performance-Projekt
mit deutschen und mongolischen Kunststudierenden und Bürgern. Ein Freizeit- park mit „Beachclub“ mitten in Zentralasien wird dabei zur Interview-Plattform,
die Zuschauer werden zu Darstellern. Ein Riesenrad vor Hochhausgerippen der sich ständig wandelnden Stadt Ulan Bator wird zur Metapher für die Baustelle „Identität“. Wichtiger Teil des Projektes wird ein interkultureller, experimenteller Workshop zum Thema „Dramaturgy- Developing a Play“ sein. Die gesammelten Antworten auf die entwickelten Fragen werden zu einem Identitäts-Kaleidoskop verschiedenster urbaner Nomaden: „Welche Teile Ihrer Kultur haben sie immer bei sich? Welche würden sie niemals verlieren, egal über welche kulturellen Grenzen sie sich hinweg bewegen würden? Was haben sie evtl. schon vergessen, obwohl sie es niemals vergessen wollten, und wie konnte das passieren? Was bedeutet Ihnen kulturelle Erinnerung? Was wurde Ihnen kulturell mitgegeben und vom wem? Was möchten Sie weitergeben und an wen? Was können Sie spontan singen, tanzen, rezitieren? In welcher Kultur möchten Sie leben? Denken Sie, es könnte so etwas wie eine Sehnsucht nach einer translokalen Identität geben? Wieso sollte das der Fall sein? Möchten Sie das Gespräch jetzt beenden? Warum? Was berührt Sie am meisten, wenn Sie an Ihre Kultur denken? Bitte teilen Sie es mit uns.“