Noise I

EXPERIMENTELLE KOMPOSITION IM URBANEN RAUM

Dickson Dee aka Li Chin Sung, Noise Asia (Hong Kong), Saraa Bold, Urban Nomads (Ulan Bator), Prof. Iris ter Schiphorst, UDK Berlin, Aziz Lewandowsky, Kompositionsstudent der UDK Berlin, mongolische Musiker und Studierende – In Kooperation mit der Mongolian State University of Art and Culture, School of Music Arts, der Universität der Künste (UDK) Berlin, Noise Asia, Hongkong sowie dem Freizeitpark Ulan Bator. Mit freundlicher Unterstützung von Mongolian Star Melchers.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Frage, inwieweit sich traditio- nelle mongolische Musik verändert, wenn der Ort, an dem sie aus- geübt wird, sich ändert. Folgt dem sozialen Wandel in der Mongolei auch ein Wandel der Musiktradition? Wie beeinflussen die urbanen Klangräume der Hauptstadt den über Jahrhunderte entwickelten und als UNESCO-Weltkulturerbe geschützten mongolischen Ober- tongesang sowie instrumentale traditionelle Ausdrucksformen? Wie manifestiert sich traditionelle mongolische

Musik im heutigen urbanen Denken mongolischer Musiker und im Spannungsfeld von „Folklore“, „Weltmusik“ oder zeitgenössischer „Neuer Musik“? – Die zentrale Idee des Projektes besteht darin,
die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu ermutigen, eigenständig mit musikalischem Material zu experimentieren und eine gemeinsame Komposition zu entwickeln. Musikalisches Material meint hier jede Art von akustischem Phänomen (Geräusche, unterschiedlichste Instrumental-Klänge, Alltagsgegenstände, Naturgeräusche, Stille, ‚urbane Sounds’ etc.). Die Studierenden sind dabei ‚Klang-Forscher’, ‚Interpreten’, ‚Hörer’ und ‚Komponisten’ in einem, die Dozenten gestalten den Rahmen dafür. In diesem Prozess setzen sich Mongolen hörend – künstlerisch experimentell mit ihrer eigenen (mongolischen) Hörkultur auseinander, die Gaststudenten und Dozenten setzen sich ebenfalls mit ihrer eigenen (deutschen, holländischen, syrischen…) Hörkultur auseinander. Am Ende des Projektes stehen mehrere Aufführungen der Komposition(en) im Stadtraum Ulan Bators, wobei die Teilnehmer als Interpreten ihres eigenen Werkes auftreten, die Ergebnisse werden bei NoiseAsia veröffentlicht.